Impressionen vom Heimat-Besuch im April 2022
Erste Station Sonnschied
In diesem Dorf ist meine Mutter als Flüchtlingskind bei der Familie Elz groß geworden. Kurz vor dem Agrarstudium absolvierte ich im Sommer 1983 bei Horst Elz auf dem Hof die vier Wochen Praxis, die damals vor Aufnahme des Studiums notwendig waren – hier im Einsatz zu sehen in einer handelsüblichen Futtertüte beim Abspritzen der Kälbergitter vor der damaligen Scheune mit einem Hochdruckreiniger.
Heute ist die Scheune ein Mehrfamilienhaus und die Gerlachs haben ihr Antiquariat im Denkmal geschützten Haus gleich nebenan.
Dort übernachtete ich erstmals im so genannten Romantikzimmer (22. Mikroabenteuer), in dem auch mein HunsrückMomente Buch auslag – ein tolles Gefühl als Autorin! Nach einem super leckeren Frühstück von Heidi und einem Gang übers auch bis ins letzte Detail mit viel Liebe gestalteten Gartengelände zeigte mir Peter Gerlach seine wahre Schätze: Bücher und Sammlungen von allerlei Besonderheiten wie ein Flohbein – unbedingt erlebenswert!
Breitenthal
In Bränel, dem Geburtstort von meinem Vater und mir, ging es ebenso herzlich zu. Erst trafen wir uns in kleinerer Runde bei Siegrid und Lothar Bleisinger – herzliches Dankeschön für die Gastfreundschaft!
Besonders genossen habe ich dort das erstmalige Zusammentreffen mit meiner „Babysitterin“, Helga, die mich als Säugling zusammen mit ihrer Schwester Ulla im Sommer 1964 in der Kinnerschees (Kinderwagen) durch Bränel schob. „Dafür gab’s dann eine Marmeladenschmier in der guten Stube von Kaspars“, erinnert sich Helga.Helga war damals zehn und ist die Tochter vom ehemaligen Dorflehrer Schmidt, der auch noch meinen Vater und seine alten Freunde unterrichtete. Durch die Berichterstattung in der Nahe-Zeitung hat sie mich wiederentdeckt. Ihre mitgebrachten Fotos weckten viele Erinnerungen, die wir hoffentlich an anderer Stelle einmal erzählen können.
Am Abend ging’s in die ehemalige Dorfschule, heute Dorfkneipe von 1840. Papas alte Freunde wie Ex-Bürgermeister Wolfram Rieth und Lothar Bleisinger (die mich beide sehr bei den Recherchen mit Materialien unterstützten) stifteten Hunsrücker Schnittchen mit leckerer Hausmacher Wurscht. – Dankeschön auch an Irene fürs Häppchen schmieren und schnippeln!
Einer der Höhepunkte für mich war das persönliche Kennenlernen von Hunsrück-Autor und Mundart-Experte Dr. Armin Peter Faust, der einige meiner Manuskriptseiten auf die richtige Schreibweise gegengelesen hatte. Prost und noch mal Danke dafür!
Alles in allem ein rundherum geselliger Ausflug in die Heimat, der am nächsten Tag durch die Karfreitagswanderung mit dem Sportverein TUS Bränel nach Herrstein bei super Sonnenschein vollendet wurde.
Im Juli bin ich erneut in der Heimat unterwegs. Nachfragen wann und wo, wie immer gern persönlich. Interessante Veranstaltungstermine wie beispielsweise zu 50 Jahren des Kunstvereins Obere Nahe mit Dr. Armin Peter Faust findet ihr zum Downloaden auch unter slf-tipps.de